Internationale Jugendarbeit vor Ort – wie kann das gehen?
Andrea Bruns, Elena Neu (IJAB), Claudius Siebel (JUGEND für Europa)
Beschreibung
Internationale Jugendarbeit (internationaler Jugend- und Fachkräfteaustausch, Freiwilligendienste, Partnerschaftsprojekte etc.) bietet jungen Menschen und Fachkräften der Kinder- und Jugendhilfe in Zeiten der Globalisierung zahlreiche Lern- und Entwicklungserfahrungen. Zentraler Anbieter solcher Maßnahmen sind in der Regel öffentliche und freie Träger auf kommunaler Ebene. Allerdings besteht in Deutschland noch großes Entwicklungspotenzial, was die nachhaltige Verankerung internationaler Jugendarbeit auf kommunaler Ebene angeht. In der digitalen Session werden zwei kommunale Ansätze bzw. Projekte vorgestellt und diskutiert, die mit konkreten Maßnahme bzw. auf struktureller Ebene Internationale Jugendarbeit vor Ort praktizieren. IJAB - Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e. V. und JUGEND für Europa ergänzen die Präsentation durch konkrete Informations- und Beratungsangebote.
Dokumentation/Zusammenfassung aus dem YoPad
Die Villa e. V. in Leipzig hat mit der Fachstelle Europäische Jugendarbeit am zweijährigen Modellprojekt EuropaLokal von JUGEND für Europa teilgenommen. Ziel des Projektes war eine nachhaltige Verankerung des Themas Europa in der kommunalen Jugendhilfe unter verstärkter Nutzung der beiden europäischen Förderprogramme Erasmus+ JUGEND IN AKTION und Europäisches Solidaritätskorps. Die Fachstelle hat das im Rahmen von EuropaLokal entwickelte und in Durchführung befindliche Projekt „Solidarity connects Europe“ vorgestellt, in dem idealtypisch die Zusammenarbeit mit Trägern der Offenen Jugendarbeit erprobt und ihnen erste Erfahrungen mit internationalen Maßnahmen und Projekten nähergebracht wurden. Konkret werden mit 12 Offenen Kinder- und Jugendtreffs, insbesondere in Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf, bis Ende 2020 25 Jugendbegegnungen und Fachkräfteaustausche mit Partnerorganisationen in Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Polen, Tschechien und Slowenien durchgeführt.
Der Landkreis Tuttlingen in Baden-Württemberg ist seit 2018 Mitglied des bundesweiten Netzwerks „Kommune goes International“, welches von IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e. V. koordiniert wird. Die Bildungsreferentin Frau Haug berichtete vom Aufbau des „Netzwerks International“, einer Kooperation des Landratsamts des Landkreises und der lokalen Volkshochschule. Ziel des Vorhabens ist es, den Landkreis international auszurichten, jungen Menschen in Tuttlingen den Zugang zu Auslandserfahrungen zu erleichtern und internationale Erfahrungen vor Ort zu fördern und somit den Wert interkultureller Vielfalt zu unterstreichen. Dazu bietet das „Netzwerk International“ Information und Beratung für junge Menschen und Organisationen sowie Austausch und Vernetzung an. Nach einer zweijährigen Modellphase wurde das das als Projekt begonnene Vorhaben in die Regelförderung übernommen und somit nachhaltig in die Strukturen des Landkreises aufgenommen, was eine besondere Errungenschaft für Internationale Jugendarbeit auf kommunaler Ebene ist.
Interessierte Kommunen, die das Thema Internationale Jugendarbeit bei sich vor Ort stärken möchten, können sich gerne an IJAB e. V. und JUGEND für Europa wenden.
www.ijab.de / www.jugendfuereuropa.de