Archiv: Livestream
Hier finden Sie Informationen sowie die Videomitschnitte der Fachveranstaltungen aus dem Livestream auf Deutsch und in deutscher Gebärdensprache (DGS).
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Montag, 16.09.24
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Herzlich willkommen zum 4. Bundeskongress Kinder- und Jugendarbeit - schön, dass Sie da sind.
Die Eröffnungsveranstaltung bildet den Auftakt für drei intensive, lebendige und hoffentlich erlebnis- und erkenntnisreiche Kongresstage mit vielen Gelegenheiten zu fachlichem und persönlichem Austausch und Vernetzung. Endlich wieder in Präsenz.
Nach der feierlichen Begrüßung, der Vorstellung der Kongresskommentierenden und einigen organisatorischen Hinweisen hören wir zunächst die Grußworte von Lisa Paus (Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; per Video), Steffen Freiberg (Minister für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg) und Mike Schubert (Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam).
Daran schließt sich ein Begrüßungstalk mit Vertreter:innen der drei Veranstalter an: Moderatorin Dr. Anna Grebe spricht mit Dr. Julia von der Gathen-Huy (Forschungsverbund DJI/TU Dortmund), Sebastian Müller (Fachverband Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit Brandenburg e. V.) und Ronny Richter (Landeshauptstadt Potsdam) über ihre Erwartungen an den Kongress und das vielfältige Programm, auf das sich die 1.500 Teilnehmenden freuen dürfen. Zudem wird ein Einblick "hinter die Kulissen" der Kongressvorbereitungen gegeben.
Anschließend startet der Kongress mit dem Eröffnungsvortrag von Herrn Prof. Dr. Wolfgang Schröer (Universität Hildesheim). Unter dem Titel "Kinder- und Jugendarbeit 2024: Jungsein ermöglichen – Rechte junger Menschen stärken – Politisch einmischen!“ bearbeitet er diesen Dreiklang wie folgt: "Junge Menschen wachsen heute in einem gesellschaftlichen Umfeld auf, in dem sie in einer Minderheit sind, Abgrenzungen und Diskriminierungen in das Jugendalter hineinreichen und soziale Offenheiten behauptet werden müssen. Gleichzeitig werden gesellschaftlich große Erwartungen an junge Menschen gerichtet. Für die Kinder- und Jugendarbeit ist diese Situation zwar nicht überall neu. Sie ist aber gefordert ihre bisherigen Ansätze zu überprüfen, um sich vor Ort sowie landes- und bundespolitisch fachlich und jugendpolitisch zu positionieren. Sie muss ihre Offenheit und Qualität in den lokalen Infrastrukturen beweisen, um zu zeigen, wie sie die Rechte junger Menschen in diesem gesellschaftlichen Umfeld stärkt."
Auf geht's!
Mitwirkende:
Lisa Paus | Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Steffen Freiberg | Minister für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg
Brigitte Meier | Beigeordnete des Geschäftsbereiches Ordnung, Sicherheit, Soziales und Gesundheit der Landeshauptstadt Potsdam
Dr. Julia von der Gathen-Huy | Forschungsverbund DJI/TU Dortmund
Sebastian Müller | Fachverband Jugendarbeit / Jugendsozialarbeit Brandenburg e. V.
Ronny Richter | Landeshauptstadt Potsdam
Prof. Dr. Wolfgang Schröer | Universität Hildesheim, Institut für Sozial- und Organisationspädagogik
Moderation:
Anna Grebe I medien. politik. partizipation.
15:00 bis 16:30 Uhr
„Gegen Rechts" - sozialen Zusammenhalt gestalten. National-autoritäre Bewegungen und exklusive Solidaritäten als Herausforderung für die Kinder- und Jugendarbeit – Fachforum zu aktuellen Grundfragen der Kinder- und Jugendarbeit
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In den letzten Jahrzehnten verschoben sich die Formen und Grenzen des öffentlich Sag- und Denkbaren deutlich. Rechte, national-autoritäre, rassistische, homophobe, ethnisierende, sozialdarwinistische und antifeministische Denkfiguren normalisierten sich und sind im Alltag zunehmend hör- und wahrnehmbar. National-autoritäre, rechts-national getönte und rassistische Rhetoriken werden inzwischen auch im klassisch konservativen Milieu artikuliert und finden in politischen Programmen Aufnahme. Die zurückliegenden Wahlen dokumentieren eine Stabilisierung der als rechts-national anzusehenden Parteien auf einem hohen Niveau. Die gesellschaftliche Stimmungslage scheint „nach rechts zu wandern“.
Diverse Einstellungen der gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit respektive pauschalisierende Ablehnungskonstruktionen bezogen auf verschiedenste Bevölkerungsgruppen, werden, jüngeren Studien zufolge zunehmend, auch von Jugendlichen vertreten und artikuliert. Ausgehend von dieser Beobachtung wird im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit Vertreter:innen aus Wissenschaft und Fachpraxis erörtert, in welcher Form national-autoritäre Bewegungen und exklusive Solidaritäten aktuell eine Herausforderung für die Kinder- und Jugendarbeit darstellen und wie das Handlungsfeld auf diese reagiert. In den Blick genommen werden in diesem Zusammenhang auch etablierte Förderstrukturen wie das Bundesprogramm „Demokratie leben!“.
Generell hat die Kinder- und Jugendarbeit in Bezug auf eine demokratiefördernde Bildung eine besondere Bedeutung. Explizit rassismus- und antisemitismuskritischen Bildungsangeboten wird weitgehend zugestanden, demokratiefördernd zu wirken. Den weniger expliziten, niedrigschwelligen Settings wird dies teilweise abgesprochen. Parallel dazu zeigt sich auch, dass Träger und Einrichtungen, welche demokratisch und als Akteure der politischen Bildung sichtbar werden, sich Forderungen nach mehr „Neutralität“ ausgesetzt sehen. Wie können und sollten die Mitarbeitenden in Kinder- und Jugendeinrichtungen reagieren, wenn junge Menschen sich antidemokratisch äußern, wie wenn ihre Bildungsangebote politisch in die Kritik geraten? In der Veranstaltung wird dementsprechend zu erörtern sein, in welcher Form mit welchen Angeboten und Potenzialen in der alltäglichen Kinder- und Jugendarbeit demokratische Bildungsprozesse gefördert werden können und welche Strukturen und Ressourcen hierfür notwendig sind.
Mitwirkende:
Kai Dietrich | Arbeitsgemeinschaft Jugendfreizeitstätten (AGJF) Sachsen e.V.
Enrico Glaser | Amadeu Antonio Stiftung
Prof. Dr. Esther Lehnert | ASH Berlin
Dr. Björn Milbradt | Deutsches Jugendinstitut e.V.
Prof. Dr. Barbara Schäuble | ASH Berlin
Moderation:
Prof. Werner Thole I TU Dortmund
17:00 bis 18:15 Uhr
Wissenstransfer in der Kinder- und Jugendarbeit: 1. Forschungsergebnisse aus Diskussionen mit Fachkräften und 2. Transfer in der internationalen Jugendarbeit – Fachforum zu Kontroversen in der Kinder- und Jugendarbeit
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Was macht die Praxis mit Wissensangeboten aus der Kinder- und Jugendarbeitswissenschaft? Werden diese überhaupt genutzt, und wenn ja, wie? Wie muss wissenschaftliches Wissen aufbereitet sein, damit es für Fachkräfte nutzbar wird? Wie entstehen gemeinsame Fragestellungen zwischen Praxis und Jugendarbeitswissenschaft? Zu diesen Fragen hat die AG Transfer des Wissenschaftsnetzwerks im Rahmen des Bundesnetzwerks Kinder- und Jugendarbeit geforscht. Es werden Ergebnisse vorgestellt und diskutiert.
Im zweiten Teil wird die Frage des Wissenstransfers von der Praxis aus gestellt. Im Feld der internationalen Jugendbildung hat sich das seit 1989 bestehende Netzwerk „Forschung und Praxis im Dialog – Internationale Jugendarbeit“ als zentraler Ort des Austausches von Fachkräften aus Wissenschaft und Praxis etabliert. Praxisentwicklungs- und Praxisforschungsprojekte, die aus dem Netzwerk entstehen, zeichnet aus, dass sie aus einem Dialog heraus entwickelt werden und somit Themen der Praxis aufgreifen. Die Projektkoordination des Netzwerks stellt Arbeitsweisen, Formate und wichtigsten Projektergebnisse der letzten Jahre vor.
Mitwirkende:
Prof. Dr. Rolf Ahlrichs | Evang. Hochschule Ludwigsburg
Prof. Dr. Peter Nick | HS Kempten
Prof. Dr. Elisabeth Richter | MSH Medical School Hamburg
Jana Sämann | Universität Siegen
Prof. i.R. Dr. Benedikt Sturzenhecker | Universität Hamburg
Angelika Dembek
Nina Festing | transfer e.V.
Dr. Stefan Schäfer | transfer e.V.
Dienstag, 17.09.24
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Chat GPT & Co sind in aller Munde. Im Alltag von jungen Menschen ist die sogenannte „Künstliche Intelligenz“ längst angekommen – ob als Hilfe bei schulischen Aufgaben, als „Lebenshilfe“ oder zum Zeitvertreib. Auch in der Kinder- und Jugendarbeit beschäftigen sich Fachkräfte damit, wie man diese neuen Tools nutzen kann und experimentieren damit, während andere eher zurückhaltend sind oder skeptisch auf diese Entwicklungen blicken. Diese Dialogveranstaltung will ausloten, welche Implikationen die Nutzung von „KI“-Tools für die Kinder- und Jugendarbeit hat oder haben kann, welche Fragen sich dabei stellen und welche Möglichkeiten damit verbunden sein können. Dabei wird weder eine technikeuphorische noch eine technologieskeptische Perspektive auf diese Entwicklungen eingenommen, sondern beleuchtet, worum es dabei konkret geht, welche fachlichen Fragen sich stellen und welche Bedeutung dies für Adressat:innen wie Fachkräfte in der Kinder- und Jugendarbeit hat.
Mitwirkende:
Prof'in Dr. Nadia Kutscher | Universität Köln
Dr. Niels Brüggen | JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis
Moderation:
Björn Schreiber I Landesjugendring Brandenburg e.V.
10:00 bis 11:00 Uhr
Wo stehen Jugendverbände? Ein empirischer Blick auf Organisationsstruktur, Ehrenamtliche und rassismuskritische Öffnung in Jugendverbänden – Fachforum zu Bestandsaufnahmen zur Kinder- und Jugendarbeit
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Kinder- und Jugendverbände bilden einen wichtigen Teil der Angebotsstruktur der Kinder- und Jugendarbeit. Das DJI hat 2024 zum fünften Mal eine bundesweite Befragung von Kinder- und Jugendverbänden auf der kommunalen Ebene durchgeführt. Thematisch umfasst die Erhebung ein breites Spektrum angefangen von strukturellen Organisationsmerkmalen zu Jugendverbänden (z.B. Personal, Finanzen, Ehrenamt, Kooperationen) und ihren Mitgliedern bzw. Teilnehmer:innen über Themen wie Inklusion, Auseinandersetzung mit Rassismus und Gewinnung von Ehrenamtlichen bis hin zu Themen, wie Digitalisierung und Coronafolgen.
Nach einem kurzen einführenden Input zur Erhebung beschäftigt sich der erste Beitrag mit dem Thema Ehrenamt, unter anderem wer die Ehrenamtlichen in den Kinder- und Jugendverbänden sind, ihren Aufgaben, der Frage, was dazu beiträgt, neue Ehrenamtliche zu rekrutieren und zu halten und schließlich wie sich die Coronapandemie auf die Situation des Ehrenamts ausgewirkt hat. Der zweite Beitrag greift das Thema rassismuskritische Öffnung in den Verbänden auf. In einem dritten Beitrag beleuchtet der Deutsche Bundesjugendring (DBJR) aus seiner Sicht den aktuellen Stand und Herausforderungen der Jugendverbandsarbeit. Im Anschluss soll auf Basis aller Beiträge diskutiert werden, welche Herausforderungen sich für die Kinder- und Jugendverbände derzeit stellen.
Mitwirkende:
Dr. Liane Pluto | Deutsches Jugendinstitut e.V.
Christian Peucker | Deutsches Jugendinstitut e.V.
Lars Reisner | Deutscher Bundesjugendring e.V.
Prof. Dr. Jens Pothmann | Deutsches Jugendinstitut
Özge Erdoğan | Deutscher Bundesjugendring e.V.
11:30 bis 13:00 Uhr
Demokratie schützen, Lebensgrundlagen bewahren, Solidarität sichern: Politische Anliegen junger Menschen – Fachforum zu Herausforderungen der Kinder- und Jugendarbeit
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Das Themenfeld Jugendbeteiligung im Bereich der Nachhaltigen Entwicklung wird bundesweit als ein immer stärker beachtetes Themenfeld diskutiert und politisch sowie fachlich weiterentwickelt. Die systematische Beteiligung junger Menschen auf Bundesebene steht zusehends im Fokus der Bundesministerien. Dies zeigt sich zum Beispiel in Dialogformaten des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie in der Einrichtung der Koordinierungsstelle für Jugendbeteiligung in Klimafragen im Juli 2023, um Jugendbeteiligung als Querschnittsaufgabe im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz zu etablieren. Demokratische Partizipation junger Menschen und eine gelingende sozial-ökologische Transformation stehen hier in einem inneren Sinnzusammenhang. Gerade die systematische Beteiligung junger Menschen auf Bundesebene kann ein Baustein sein, demokratische Prozesse zu stärken und sozial-ökologische Transformation inhaltlich zu stärken. Dies gilt ganz besonders vor dem Hintergrund der massiven Bedrohung der Demokratie durch rechtsextreme Akteure. Ohne eine funktionierende und lebende Demokratie kann es keinen demokratischen Natur-, Umwelt-, und Klimaschutz mehr geben. Im Rahmen eines Podiumsgesprächs diskutieren auf dem Bundeskongress Kinder- und Jugendarbeit der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Jan-Niclas Gesenhues (BMUV), der Vorsitzende des Bundesjugendrings Wendelin Haag, zusammen mit dem Präsidenten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Marcel Fratzscher, sowie junge Vertreter:innen von in Bundesministerien beteiligten Kinder- und Jugendverbänden über den Stellenwert von Jugendbeteiligung im Lichte der sozial-ökologischen Transformation.
Mitwirkende:
Wendelin Haag | Deutscher Bundesjugendring e.V.
Prof. Dr. Marcel Fratzscher | Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)
Gülistan Bayan | Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland (BDAJ)
Frank Hoppe | Naturfreundejugend Deutschlands
Kevin Kühnert | Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Dr. Jan-Niclas Gesenhues | Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
Moderation:
Wendelin Haag | Deutscher Bundesjugendring e.V.
15:15 bis 16:15 Uhr
Armutssensibilität in der Jugendarbeit – Fachforum zum Aufwachsen in der Kinder- und Jugendarbeit
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Armutssensible Kinder- und Jugendarbeit bezeichnet einen pädagogischen Ansatz, der darauf abzielt, die Bedürfnisse, Herausforderungen und Lebensrealitäten von jungen Menschen in prekären finanziellen Verhältnissen zu verstehen und gezielt darauf einzugehen. Ziel ist es, Chancengleichheit zu fördern und Jugendlichen, unabhängig von ihrer sozialen oder wirtschaftlichen Situation Teilhabe zu ermöglichen.
Ein auf Armut sensibilisiertes Handeln ist dadurch gekennzeichnet, dass es die vielfältigen Lebenssituationen, Benachteiligungen und Ausgrenzungen in den Fokus nimmt, mit denen Kinder, Jugendliche und ihre Familien konfrontiert sind. Die Kenntnisse über Armut und das Verständnis der Auswirkungen von Armut in den unterschiedlichen Lebenssituationen von Kindern und ihren Familien befähigen Fachkräfte zu einer sensibleren Haltung und stärken sie in ihren Handlungskompetenzen. Durch vertrauensvolle Beziehungen können pädagogische Fachkräfte Angebote, Alltag und Beteiligung so gestalten, dass eine gleichberechtigte Teilhabe möglich ist.
Gemeinsam soll diese Session mit der Armutsforscherin Gerda Holz und der Direktorin und Vorstandsvorsitzenden der Stiftung SPI, Annette Berg, die sich beide seit vielen Jahren mit den Themen Armut, Armutssensibilität und Armutsprävention beschäftigen, gestaltet werden. Dabei sollen die Folgen von Armut und Ansatzmöglichkeiten von armutssensiblem Handeln in der Kinder- und Jugendarbeit vorgestellt sowie Anforderungen an Fachkräfte, Institutionen und Strukturen sowie Forderungen an die gesellschaftlichen Bedingungen diskutiert werden.
Mitwirkende:
Gerda Holz
Annette Berg | Stiftung SPI
16:45 bis 18:15 Uhr
Kinder- und Jugendarbeit in turbulenten Zeiten – mehr als „Nice to have“! – Politisches Fachforum
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Die aktuellen Zeiten sind – insbesondere für junge Menschen – sehr herausfordernd: Klimawandel, Kriege und gewaltsame Konflikte, wachsende Armut und soziale Ausgrenzung, Häufung psychischer Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter, demographischer Wandel und nicht zuletzt ein brüchiger werdender gesellschaftlicher Zusammenhalt mit Gefährdungen für die Demokratie sind einige der drängendsten Probleme. Diese Themen werden auch beim Bundeskongress Kinder- und Jugendarbeit aufgegriffen, nicht zuletzt verbunden mit der Frage, inwiefern Angebote und Strukturen ein Teil der Lösung sein könnten.
Das Politische Fachforum nimmt zunächst junge Menschen – die Adressat:innen der Kinder- und Jugendarbeit – in den Blick: Wie geht es ihnen derzeit? Was ist ihnen wichtig? Welche Erwartungen haben sie? Was ist an Angeboten und Unterstützung notwendig? Was brauchen sie für ein gelingendes Aufwachsen?
Daran anschließend wird die Kinder- und Jugendarbeit in den Blick genommen: Was bedeuten die Bedürfnisse junger Menschen, ihre Sichtweisen und ihre Lebenslagen für die Kinder- und Jugendarbeit? Welche Herausforderungen ergeben sich daraus? Und: Welche Bedingungen braucht die Kinder- und Jugendarbeit, um in turbulenten Zeiten junge Menschen zu begleiten und zu unterstützen?
Dabei ist auch kritisch zu hinterfragen, wie der aktuelle Beitrag der Kinder- und Jugendarbeit zu einem gelingenden Aufwachsen junger Menschen in unserer Gesellschaft zu bewerten ist. Wie bedeutend ist die Kinder- und Jugendarbeit als Ort des Aufwachsens? Wie zeitgemäß sind die Strukturen? Wie innovativ sind ihre Angebote? Wie gut werden die Adressat:innen in ihrer Vielfalt erreicht? Welche Bedeutung hat die Kinder- und Jugendarbeit für das Aufwachsen und im Alltag der jungen Menschen?
In der Debatte, in der im zweiten Teil das Publikum einbezogen wird, soll es auch um die Frage gehen, wie gut die Kinder- und Jugendarbeit aufgestellt ist: Wo und wie muss sich das Feld verändern, alte Zöpfe abschneiden, um neuen Herausforderungen gewachsen zu sein? Wie wird das Feld der Kinder- und Jugendarbeit zukunftsfähig? Und nicht zuletzt: Wer muss was dafür tun?
Mitwirkende:
Prof. Dr. Karin Böllert | Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ
Franziska Krumwiede-Steiner | Mitglied des deutschen Bundestags für Bündnis 90/Die Grünen
Anja Stahmann | Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)
Dr. Gabriele Weitzmann | Bayerischer Jugendring (BJR)
Prof. Dr. Ivo Züchner | Philipps-Universität Marburg
Moderation:
Anna Grebe I medien. politik. partizipation.
Mittwoch, 18.09.24
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Krisen in der Lebensspanne können uns alle treffen. Wie sich Krisen auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen und ihre Familien auswirken können, zeigt der Referent am Beispiel der Corona-Pandemie. Welche Auswirkungen zeigen sich auch Jahre nach Beginn der Pandemie? Was kann die Kinder- und Jugendarbeit zur Stärkung der seelischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen beitragen? Der Vortrag fokussiert auf möglichen psychische Belastungen und Störungen von Kindern und Jugendlichen sowie auf Belastungen in der Familie und betont die individuellen Möglichkeiten der Prävention. Dabei werden auch grundlegende rechtliche Aspekte wie das Kindswohl und die Kinderrechte beleuchtet. Die Bedeutung der Kinder- und Jugendarbeit kann nicht überschätzt werden im Hinblick auf die Stärkung der seelischen Gesundheit der Kinder und Jugendlichen.
Mitwirkende:
Dr. Christian A. Rexroth | Stiftung Seelische Gesundheit von Kindern
Moderation:
Ilona Schuhmacher I Bayrischer Jugendring K.d.ö.R
10:00 bis 11:00 Uhr
Kulturelle Kinder- und Jugendarbeit als Chance zur Steigerung von Teilhabe in ländlichen Räumen?!? – Fachforum zu Perspektiven der Kinder- und Jugendarbeit
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Inwiefern und unter welchen Bedingungen kann (kulturelle) Kinder- und Jugendarbeit die mit ihr assoziierte Hoffnung erfüllen, einen Beitrag zur Belebung ländlicher Räume und zur Steigerung von Teilhabechancen für die dort lebenden Kinder und Jugendlichen zu leisten?
In welchem Zusammenhang stehen hier das individuelle Selbstverständnis der Akteur:innen, ihre (pädagogischen) Ziele, ihr Verständnis von (kultureller) Kinder- und Jugendbildung auf der einen Seite sowie (infra-)strukturelle, sozial- und kulturpolitische Rahmenbedingungen, Möglichkeiten und Grenzen kooperativen Arbeitens auf der anderen Seite?
Vorgestellt und in Bezug auf diese Fragestellungen diskutiert werden Ergebnisse des methodenplural angelegten Projekts FAkuBi (Felder und Akteur:innen kultureller Bildung in ländlichen Räumen), das in drei als peripher bis sehr peripher charakterisierten Regionen (BBSR) den Fragestellungen nachgegangen ist, welche Akteur:innen in welcher Form und mit welchen Angeboten den Kultursektor bespielen, welche Vernetzungsformen und Kooperationen bestehen, wie diese und wie auch die Praxis und die Praktiken hergestellt und mit welchen Sinn- und Deutungsmustern von den engagierten Personen versehen werden.
In dem Projekt wird auf einen explizit weiten Kulturbegriff zurückgegriffen, so dass neben hochkulturellen Einrichtungen auch soziokulturelle, kulturpädagogische und gemeinwesenorientierte Projekte in den Blick genommen wurden sowie die vielfältigen Formen und Orte, an denen sich informelle und non-formale Kinder- und Jugendbildung realisieren.
Im Rahmen dieser Session wird regionalvergleichend beleuchtet, welche Selbstpositionierungen von unterschiedlichen Akteur:innen vor dem Hintergrund differenter Rahmenbedingungen und Angebotslandschaften in den drei Erhebungsregionen vorgenommen werden, sowie daran anschließend ausgelotet, inwiefern vor diesen Hintergründen Teilhabechancen von Kindern und Jugendlichen gesteigert werden können.
Mitwirkende:
Heike Gumz | Universität Kassel | Germany
Prof. Dr. Werner Thole | Technische Universität Dortmund | Germany
Prof. Dr. Alexandra Engel | Hochschule für angewandte Wissenschaften und Kunst Holzminden | Germany
Prof. Dr. Alexandra Retkowski | Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg | Germany
Claudia Arndt | Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg | Germany
Dr. Katja Drews | Hochschule für angewandte Wissenschaften und Kunst Holzminden
11:30 bis 12:30 Uhr
Gemeinsam die Zukunft der Jugendarbeit gestalten: Neuer Schwung für die European Youth Work Agenda in Deutschland – Fachforum zur Zukunft der Kinder- und Jugendarbeit
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Die Zeiten für die Jugendarbeit sind herausfordernd: Fachkräftemangel, schwierige Arbeitsbedingungen, unzureichende Finanzierung und fehlende Anerkennung prägen den Alltag vieler Fachkräfte und Organisationen. Die European Youth Work Agenda (EYWA) setzt dem etwas entgegen. Sie will die Jugendarbeit in Europa stärken, innovativer und qualitativ hochwertiger gestalten und für alle jungen Menschen zugänglich machen. Sie ist eine gemeinsame Antwort auf die fragile Situation von Jugendarbeit in Europa und möchte die Herausforderungen in konkrete Lösungen verwandeln: Die Rahmenbedingungen sollen sich verbessern durch bessere Ausstattung und Ressourcen, das Arbeitsfeld soll widerstandsfähiger, vernetzter und strategischer agieren. Das Ziel ist ein gut aufgestelltes und sichtbares Arbeitsfeld, das als wertvoll für junge Menschen und Gesellschaften in Europa anerkannt wird.
In Deutschland wird die Umsetzung der EYWA von der neuen Nationalen Kontaktstelle begleitet, die sich dem Arbeitsfeld in dieser Veranstaltung erstmals präsentiert. Gemeinsam mit JUGEND für Europa (Nationale Agentur Erasmus+ Jugend, Erasmus+ Sport und Europäisches Solidaritätskorps) lädt sie Sie ein, diese zukunftsweisende Agenda kennenzulernen und ihre Chancen für die deutsche Jugendarbeit zu diskutieren.
Bei dieser Veranstaltung präsentiert JUGEND für Europa die Agenda, ihre Ziele und Beteiligungsmöglichkeiten für Fachkräfte und Organisationen. Erstmals stellt außerdem die neue Nationale Kontaktstelle vor, mit welchen Schwerpunkten und Maßnahmen sie dem deutschen Prozess neuen Schwung geben möchte. In einer Podiumsdiskussion mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) (angefragt) sowie Vertreter:innen aus dem Arbeitsfeld wird diskutiert, welche Chancen die EYWA für Fachkräfte und Organisationen in Deutschland bereithält und wie ein lebendiger Community-Prozess mit Beteiligungsmöglichkeiten entstehen kann. Wir erkunden gemeinsam, was es zusätzlich zu bestehenden Angeboten – etwa Austauschformaten oder Unterstützung konkreter Umsetzungsaktivitäten – braucht, um einen gewinnbringenden Prozess in Deutschland zu fördern.
Die Veranstaltung möchte Chancen aufzeigen, Beteiligung ermöglichen und einen Ausblick auf die nächsten Schritte geben. Es gibt noch viel zu tun, um die Ziele der European Youth Work Agenda zu verwirklichen und Jugendarbeit voranzubringen. Zeit, es gemeinsam anzugehen!
Mitwirkende:
Daniela Broda | Deutscher Bundesjugendring e.V. (DBJR)
Dr. Frederike Hofmann-van de Poll | Deutsches Jugendinstitut e.V.
Darko Mitevski | Nationale Kontaktstelle für die Umsetzung der European Youth Work Agenda in Deutschland
Frauke Muth | JUGEND für Europa
Katharina Teiting | Nationale Kontaktstelle für die Umsetzung der European Youth Work Agenda in Deutschland
Thomas Thomer | Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)
Moderation:
Anneli Starzinger
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Unter dem Motto "Kinder- und Jugendarbeit – macht Mut!" endet der 4. Bundeskongress Kinder- und Jugendarbeit mit einer zentralen Abschlussveranstaltung. Zunächst blicken wir auf die drei Kongresstage zurück. Franziska Hoffmann (Cheerleading-Jugend), Susanne Rehm (LKJ Baden-Württemberg) und Jennifer Hübner (Alice-Salomon-Hochschule Berlin), kommentieren den Kongress aus Perspektive der Fachpraxis bzw. Perspektive der Wissenschaft und ziehen jeweils ein erstes Fazit.
Beim abschließenden Podiumsgespräch diskutieren Daniela Broda (Deutscher Bundesjugendring, für das Bundesnetzwerk Kinder- und Jugendarbeit), Volker Rohde (Bundesarbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendarbeit e.V., für das Bundesnetzwerk Kinder- und Jugendarbeit), Prof. Dr. Jens Pothmann (Forschungsverbund DJI/TU Dortmund und Mitveranstalter), Thomas Thomer (Unterabteilungsleiter in der Abteilung Jugend im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend), Prof. Dr. Karin Böllert (Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe e.V.) und Karsten Friedel (Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg) zum Thema "Kinder- und Jugendarbeit in sich verändernden Zeiten". Dabei werden folgende Fragestellungen in den Blick genommen:
Welche Impulse kann das Handlungsfeld aus dem 4. Bundeskongress KJA ziehen? Wohin wird sich die Kinder- und Jugendarbeit in den nächsten Jahren/bis zum nächsten Bundeskongress entwickeln? Welche Entwicklungen sind/werden besonders relevant/spannend/interessant?
Die Veranstaltung wird abgerundet durch abschließende Worte von Prof. Dr. Jens Pothmann, der sich als Vertreter der Veranstalter noch einmal an die Teilnehmenden wendet und diese in ihren Alltag entlässt. Die Moderation beendet den Kongress.
Auf ein baldiges Wiedersehen!
Mitwirkende:
Franziska Hoffmann | Cheerleading & Cheerperformance Jugend Deutschland
Susanne Rehm | Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Baden-Württemberg e.V.
Jennifer Hübner | Alice Salomon Hochschule Berlin
Daniela Broda | Deutscher Bundesjugendring e.V. (DBJR)
Volker Rohde | BAG Offene Kinder- und Jugendarbeit e. V.
Prof. Dr. Jens Pothmann | Deutsches Jugendinstitut
Thomas Thomer | Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)
Dr. Gabriele Weitzmann | Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ)
Karsten Friedel | Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg (MBJS)
Moderation:
Anna Grebe I medien. politik. partizipation.